Halbzeit

Halbzeit im Studium

Bald ist es geschafft. Bald habe ich mehr als die Hälfte des Studiums geschafft. Noch einige Wochen bis zum Ende des 4. Semesters. Danach habe ich nur noch ein Jahr bis zum Abschluss.

Das 4. Semester ist besonders herausfordernd. In jedem Fach gibt es etwas zu tun. Sei es Übungen, Projekte oder Prüfungen. Der Aufwand ist enorm. Ich komme mir vor wie ein Duracell-Hase. Ständig energiegeladen und immer unter Strom. Ruhephasen – gibt es nicht.

Untertags schaffe ich es überhaupt nicht mehr, irgendeine Arbeit für die Fachhochschule zu erledigen. Obwohl der kleine Mann teilweise eine gewisse Zeit alleine spielt, fordert er extreme Aufmerksamkeit. Denn er möchte nicht mehr liegen, sondern gehen. Seit ein paar Wochen geht er, wenn ich ihn an den Händen halte. Er ist extrem ehrgeizig, was diese Fähigkeit betrifft. Immerhin hat er mit neun Monaten damit anfangen und er wird von Tag zu Tag besser. Wirklich faszinierend, doch für mich heißt es, alles stehen und liegen lassen und dem kleinen Mann dabei helfen, seine Fähigkeit weiterauszubauen. So lange er noch nicht alleine gehen kann, braucht er meine Hilfe. Am liebsten würde er den ganzen Tag in der Wohnung auf und ab gehen. Nur dann würde ich wirklich zu gar nichts mehr kommen. Zumindest schaffe ich es, halbwegs den Haushalt zu machen und zu kochen.

Chaos – na und

Aber ehrlich gesagt, den großen Putz mache ich nur, bevor sich Besuch ankündigt. Sollte einmal ein spontaner Besuch vor der Türe stehen, wird sich die Person in einem Chaos wiederfinden. Aber so ist es nun mal. Als studierende Mama stehen andere Sachen auf der Prioritätenliste und der Haushalt gehört nicht dazu.

Die Nächte sind ebenfalls nicht besser geworden. Ich muss immer lachen, wenn ich gefragt werde „Und, schläft er schon durch?“. Was ist eigentlich Durchschlafen? Wie viele Stunden sind denn gemeint? Für mich zählt Durchschlafen bereits ab vier Stunden. Wenn ich Glück habe, schläft der kleine Mann sogar vier Stunden am Stück. Jedoch genau zu der Zeit, in der ich wach bin und lerne. Danach sind wir noch bei allen zwei bis drei Stunden.

Auszeit – ja, bitte

Wenn ich merke, dass mir alles zu viel wird, gönne ich mir eine kleine Auszeit. So war ich vor kurzem massieren. Tat das gut. Schon langsam merke ich jedoch wieder, dass ich nicht zur Ruhe komme. Oft sage ich zu mir, dass es bald geschafft ist. Das Ende ist in Sicht und das ist gut so.

Stolz sein

Mit Kind studieren ist nicht einfach. So wie mein Sohn ehrgeizig beim Gehen ist, bin ich ehrgeizig beim Studium. Auch wenn ich oft mehr Tiefs als Hochs erlebe, bin ich trotzdem stolz auf mich, was ich bis jetzt geleistet habe und noch leisten werde.

Jede Mama kann auf sich stolz sein. Ein Kind großzuziehen ist kein Kindergeburtstag oder ein entspannter Spaziergang. Als Mama hat man mit vielen Herausforderungen zu kämpfen, für diese stets eine Lösung zu finden ist. Deswegen sind Mamas für mich Super-Mamas mit Super-Kräften, die sich nicht unterkriegen lassen.

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