
Stillen, Windeln wechseln, Bauch massieren – Handgriffe, die meist ab 2 Uhr in der Früh geschehen. Andere gönnen sich in der Zeit eine Portion Schlaf, doch als Mami schlagen die Uhren anders.
Paar Tage sind vergangen, seitdem wir aus dem Krankenhaus zu Hause waren. Wir befanden uns in der Kennenlern- und Eingewöhnungsphase. So manche Dinge funktionierten noch nicht einwandfrei. Nicht einmal ist es mir passiert, dass die Windel nicht richtig saß und ich den kleinen Mann umziehen konnte.
Das Stillen klappte auch nicht so, wie ich es mir vorstellte. Als ich noch schwanger war, habe ich mich kaum mit dem Thema auseinandergesetzt. Lediglich ein paar Techniken habe ich mir in einem Buch durchgelesen. „So schwer kann das doch nicht sein“, dachte ich mir. Babymund erfasst Brustwarze und saugt daran. Fertig.
Bereits im Krankenhaus musste ich mir eingestehen, dass es doch nicht so einfach war, wie ich geglaubt habe. Ich versuchte den kleinen Mann an die Brust anzulegen, doch sein Kopf fuchtelte unkoordiniert nach rechts und links. Es war die erste Nacht, als gegen 3.00 Uhr in der Früh die Krankenschwester zu mir kam. Gemeinsam ging sie mit mir in eine Stillecke. Dort stand eine große elektrische Milchpumpe. Um den Milcheinschuss anzuregen, legte ich die Milchpumpe für 15 Minuten an die Brüste. Ich kam mir vor wie eine Milchkuh, nur dass in meinem Fall keine Milch kam. War ich überhaupt fähig zum Stillen? Was ist, wenn ich zu wenig oder keine Milch habe? Nach den 15 Minuten waren wenige Tropfen von einer gelben Flüssigkeit in dem Pumpaufsatz zu sehen. Dabei handelte es sich um die Vormilch, auch genannt Kolostrum, die Antikörper enthält. Diese Milch ist für das Baby nach der Geburt sehr wichtig. Mit wenigen Tropfen hätte der kleine Mann nicht genug gehabt. Deswegen musste die Krankenschwester handanlegen und drückte an beiden meiner Brustwarzen bis sie genug Flüssigkeit in einer Spritze aufgefangen hatte, die sie dem kleinen Mann gab. Es war sehr unangenehm und tat weh. Aber es war wichtig für meinen Sohn, dass er die Milch bekam. Für das Stillen bekam ich ein Stillhütchen. Dadurch konnte der kleine Mann besser die Brust finden. Das Stillen war somit für uns beide angenehmer. Zu Hause verwendete ich anfangs auch noch das Stillhütchen und ließ es nach ein paar Tagen weg, damit sich meine Brust an das Stillen gewöhnen konnte.
Es war einer dieser Nächte, die nicht enden wollten und die Nacht zum Tag wurde. Dem kleinen Mann plagten Bauchschmerzen. Wärmekissen, Windsalbe, Bauchmassage kamen zum Zug. Wirkung – kaum. Dazu kam noch das häufige Stillen. 15 min stillen, 15 min Pause, 5 min stillen, wieder Pause, wieder stillen. Immer wieder schlief er dazwischen ein. Ich legte ihn in sein Bett, doch plötzlich war er putzmunter und blickte mich an. Erneut legte ich ihn an. Doch es wollte nicht klappen. Der kleine Mann suchte mit wild fuchtelten Kopf die Brust. Kurz erwischt und wieder verloren. Er wurde immer ungeduldiger und schrie. Die Brustwarzen waren mittlerweile wund und schmerzten. „Ich kann und mag nicht mehr“, hörte ich mich sagen, während Tränen meinen Wangen runterliefen. „Es ist erst der Anfang. Wie soll ich das die nächsten sechs Monate schaffen“, geht mir durch den Kopf. Ich hatte zwar vom Baby Blues gehört, dachte jedoch nicht daran, dass es mich treffen könnte. Auf der einen Seite war ich verzweifelt und auf der anderen Seite genervt. Mein Mann nahm den kleinen Mann zu sich und versuchte ihn zu beruhigen. Anfangs funktionierte es ganz gut, bis er Hunger bekam. Die Brustwarzen schmerzten nach wie vor höllisch. Ohne Stillhütchen ging gar nichts mehr. Nachdem der kleine Mann getrunken hatte und zufrieden war, fiel ich nach kurzer Zeit in den Schlaf.
Am nächsten Tag erkundigte ich mich wegen einer Stillberatung. Ich wollte nicht die nächsten sechs Monate mit dem Stillen kämpfen. Stillen soll etwas Schönes sein und nicht etwas, was man lieber meiden möchte. Muttermilch ist nun mal das Beste für das Kind.
Die Stillberaterin kam zu mir nach Hause und sah sich die Stilltechnik an, wie ich den kleinen Mann anlegte. Sie gab mir den Tipp den C-Griff zu verwenden, damit ich den Kopf des Babys besser koordinieren kann. Dabei ist die Hand wie ein C geformt und wird von einem Ohr zum anderen Ohr des Babys angelegt. Damit kann man den Kopf des Kindes zur Brust führen. Bei der linken Brust führt die rechte Hand und bei der rechten Brust die linke Hand. Wichtig ist auch, dass das Baby die komplette Brust in den Mund nimmt. Also Brustwarze und Vorhof. Ansonsten sind Schmerzen vorprogrammiert, so wie es bei mir war.
Auch für die nächtlichen Bauchschmerzen bekam ich einen guten Tipp. BiGaia Tropfen, die mir auch die Kinderärztin empfahl. Jedes Baby reagiert auf bestimmte Mittel und Techniken anders. Deswegen ist es ratsam, die entsprechende Arznei oder Alternative gegen Bauchschmerzen für sein Baby auf seine Weise zu finden. In unserem Fall wirken die Tropfen recht gut. Vor dem Schlafengehen bekommt der kleine Mann fünf Tropfen und wird anschließend gestillt. Die Tropfen enthalten den Wirkstoff Lactobacillus und hilft die Darmflora aufzubauen. Dadurch können die Winde besser entfliehen. Seitdem er die Tropfen bekommt, ist er viel entspannter und die Nacht bleibt bei der Nacht.
Hier eine Liste von Stillberaterinnen in Wien:
1020 Wien
Dr. Barbara Roithner-Kolarik
0676/840 80 87 20
www.we-care.at
Sabine Röder
0680/238 69 70
www.sabine-roeder.at
Tina Wilke
0660/634 44 53
www.logopaediezentrum.at
1030 Wien
Katerina Balaska
0699/173 05 555
balaskakaterina@yahoo.com
Renata Durina
0650/340 90 75
Dr. Beate Pietschnig
01/400 08 76 41
beate.pietschnig@wien.gv.at
Martina Reisinger
0699/126 70 270
w.m.reisinger@gmx.at
Elisabeth Schlögl
0699/12 55 72 80
www.frauenarzt-gaenserndorf.at
1040 Wien
Carola Reiter
0699/112 01 066
carola.reiter@gmx.net
1060 Wien
Cornelia Pflügler
0676/337 33 33
www.mamaberatung.at
1080 Wien
Teresa Angerer
0699/104 18 897
www.die-windrose.at
1090 Wien
Astrid Holubowsky
01/40 400-39 288
astrid.holubowsky@chello.at
Mag. Brigitte Schrottmayer
0699/100 71 727
www.elternkindzentrum.com
1100 Wien
Carina Barmetler
0680/122 99 25
semmerl2002@hotmail.com
Elisabeth Reiter
01/60 113-72 680
elisabeth.reiter@wienkav.at
Anita Schoberlechner
0680/320 92 38
www.stillen-baby-beratung.at
1130 Wien
Dr. med Shekeba Sadat
0699/196 10 654
shekeba.sadat@gmail.com
Martina Hytha
0680/557 47 13
martina.hytha@sjk-wien.at
1140 Wien
Dr. Gerda Kosnar-Dauz
0664/130 56 64
www.kosnar-dauz.at
Ursula Labres
0699/117 48 590
uschi@labres.at
1150 Wien
Claudia Hofmeister
0660/316 47 23
claudia.hofmeister1@chello.at
1160 Wien
Renate Mitterhuber, MSc
0650/368 00 93
www.betreuungnachdergeburt.at
Jasmine Schachinger
0664/540 53 20
jasmine.schachinger@atus.at
1180 Wien
Michaela Neumayr
0650/426 28 20
Regine Rommel
0699/171 00 771
www.reginerommel.at
1200 Wien
Krystyna Kolb
0699/100 72 909
krystyna@bkolb.at
1210 Wien
Renata Maria Farkas
01/947 19 38
renata.farkasova@chello.at
Julia Hackl
0680/330 30 57
www.baumsteigen.at/babysphaere/
Erzsebet Deli
0699/814 93 130
hebamme.deli@gmail.com
1220 Wien
Barbara Grabherr-Ebner
0676/530 96 13
www.mamisbest.at
Barbara Luckner-Puchmajer
0699/191 32 189
barbara.puchmajer@gmail.com
Eva Sonnleitner
0664/551 12 04
www.stillen-sonne.at
Elisabeth Vesely
0660/444 87 16
elisabeth.vesely@akhwien.at
1230 Wien
Karin Weber
01/615 39 78
karin.weber@akhwien.at
Patricia Wogritsch-Bachl
0680/142 90 40
www.stillberatung1230.at
Helena Haager
0699/192 34 387
www.babykreis.at