Wie viel Freiraum darf man als Mami haben?

Freiraum

Eine Freundin lud mich zu ihrem Polterabend ein. Nachdem ich die Einladung erhielt, gingen mir viele Gedanken durch den Kopf. Wie soll ich das mit einem zweimonatigen alten Baby meistern? Kann ich überhaupt zusagen? Wäre es besser abzusagen und bei dem Kind zu bleiben? Immerhin stillte ich noch.

Ich entschied mich zumindest am Anfang dabei zu sein, damit ich den kleinen Mann am Abend stillen und rechtzeitig ins Bett bringen konnte. Paar Tage vor dem Treffen erfuhr ich Zeit und Ort. Mit dem Plan den kleinen Mann ins Bett zu bringen, kam ich gar nicht mehr zurecht.

Wir haben bereits einen Schlafrhythmus fest verankert. Gegen 19.30 Uhr bekommt der kleine Mann eine frische Windel und seinen Schlafanzug angezogen. Danach ertönt eine Gute-Nacht-Musik inkl. leuchtenden Sternenhimmel, während er gestillt wird und danach in den Schlaf fällt.

An diesem Abend war es mir nicht möglich beides zu kombinieren. Was sollte ich nun tun? Bin ich eine schlechte Mutter, wenn ich mir Freiraum erlaube? Ich bin gerne Mami, aber ich bin auch Ehefrau, Partnerin, Gefährtin, Freundin und einfach nur Frau, die auch Zeit für sich braucht. Mein Ehemann gab mir Rückhalt und ermutigte mich, mir einen schönen Abend zu machen. Er wird es schon schaffen, unseren Sohn schlafen zu legen. Ich soll mir keine Sorgen machen. Meine zwei Männer waren zuvor bereits an zwei Nachmittagen für ein paar Stunden alleine. Muttermilch hatte ich Tage davor abgepumpt und wartete im Tiefkühler auf den Verbrauch. Ebenso stand eine Muttermilch im Kühlschrank parat.

Bereit für einen netten Mädlsabend, schloss ich die Tür hinter mir. Während des Abends erwischte ich mich einige Male, dass ich auf das Handy blickte. Kein Anruf in Abwesenheit, keine Nachricht. Es war genau die Bettzeit des kleinen Mannes, als ich das Handy in der Hand hielt. Wird alles gut gehen? Soll ich mich melden? Auf der einen Seite vertraute ich meinen Mann, da er bereits mit unserem Sohn alleine war und die Zeit auch bravurös meisterte. Aber auf der anderen Seite wollte ich einfach sicher sein und meine Gedanken beruhigen. Gleich eine Nachricht an meinem Mann getippt, erhielt ich prompt die Antwort. Gebadet, gewickelt, gefüttert, vorgelesen und ins Bett gebracht. Alles in Ordnung. Natürlich zog mich mein Mann damit auf, dass er genau wusste, dass ich es nicht aushalten würde, mich zu melden. Tja, als Mami denkt man anders. Nach einem netten Abend kam ich nach Hause und blickte ins Schlafzimmer. Der kleine Mann schlief friedlich in seinem Bett. Ende gut, alles gut. Mein Mann hat alles perfekt hinbekommen. Für mich heißt es abschalten zu lernen, denn als Mami darf ich mir Freiraum erlauben.

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